Blick in den Goldenen Saal von Schloss Urach

Glanzvoller RenaissancesaalDer Goldene Saal

Der Goldene Saal vermittelt den Eindruck eines herzoglich-württembergischen Festsaals der Renaissance und gilt als einer der schönsten Festsäle dieses Stils im deutschen Südwesten. Graf Eberhard III. ließ ihn bauen, Herzog Johann Friedrich veranlasste seine prachtvolle Ausstattung.

Detail der Wandmalerei im Goldenen Saal in Schloss Urach

Malereien der Renaissance schmücken die Wände.

Anlässlich einer glanzvollen Hochzeit

Der Goldene Saal liegt im zweiten Obergeschoss des Schlosses. Wie er bei seiner Erbauung im 15. Jahrhundert ausgesehen hat, ist nicht mehr bekannt. Seine heutige Ausstattung, die zur Bezeichnung als „Goldener Saal“ geführt hat, geht auf das Jahr 1609 zurück: Herzog Johann Friedrich ließ den Saal anlässlich seiner Hochzeit mit Prinzessin Barbara Sophie von Brandenburg im üppigen Stil der Spätrenaissance neu gestalten. Die Initialen des Paares sind an verschiedenen Stellen im Saal zu sehen.

Blick in den Goldenen Saal von Schloss Urach

Einer der schönsten deutschen Festsäle der Renaissance.

Weit, hell und prächtig verziert

Der Goldene Saal ist lichtdurchflutet. Durchlaufende Fensterbänder an drei Außenwänden gewähren einen Ausblick auf die Stadt und die Landschaft rings um das Schloss. Sie lassen den Saal überraschend weit und hell erscheinen. Prächtig verzierte korinthische Säulen tragen die kostbare Holzdecke. Wohl in Gedenken an Graf Eberhard V. sind sämtliche Wandflächen mit dessen Motto „Attempto“ sowie der Palme auffallend großflächig bedeckt. Auch erscheint sie mehrfach in den Türfeldern der beiden prachtvollen Portale.

Prachtofen im Goldenen Saal von Schloss Urach

Prachtvoll verzierter Ofen im Goldenen Saal.

Ursprüngliche Einrichtung

Die reich vergoldeten Decken- und Wanddekorationen machen gleich beim Betreten des Raumes die Namensgebung des Saales offensichtlich. Kunstvolle Wandmalereien und prächtige ornamentale Darstellungen bilden den feierlichen Rahmen für die bewegliche Ausstattung des Saales. Vom ursprünglichen Inventar haben nur wenige Stücke die Zeit überdauert. Dazu zählt ein Prachtofen, der mit reichem figürlichem Schmuck verziert ist. Der eiserne Ofenkasten entstand 1665.

Detail Fischweib, Stütze des Prachtofens im Goldenen Saal von Schloss Urach

Kunstvoll bis ins Detail: die Figuren mit der Darstellung des Fischweibes, häufig bei Wappen verwendet, bilden hier die Stützen für den Prachtofen.

Portal im Goldenen Saal von Schloss Urach

Eines der prächtigen Portale im Goldenen Saal.

Unbekannter Künstler mit Stil

Die Ausstattung im Goldenen Saal ist ein Meisterwerk der Renaissance. Welcher Künstler dafür verantwortlich war, ist heute unbekannt. Doch lassen sich Verbindungen zum grafischen Werk von Wendel Dietterlin (1550–1599) herstellen. Dieser bedeutende Maler, Baumeister und Bautheoretiker hatte bereits an der Dekoration des Neuen Lusthauses in Stuttgart mitgearbeitet. 1598 kam sein einflussreiches Buch heraus, in dem er zahlreiche Entwürfe für die Gestaltung von Architektur und Raumausstattung lieferte. Seine Ideen sind besonders an dem Aufbau der beiden üppig verzierten, prächtigen Portale sowie an der Wanddekoration des Goldenen Saals nachzuvollziehen.

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